Oberstufenschülerinnen und -schüler der Hellweg-Schule erprobten enthusiastisch ihre Spanischkenntnisse in Madrid

In der sogenannten Hauptstadt der Lebensfreude kam es kurz vor den Sommerferien zu heiteren interkulturellen Begegnungen mit Befragungen zur ernstzunehmenden sozialen Lage junger Spanierinnen und Spanier.

Madrid war das lang herbeigesehnte Ziel des Spanischkurses der Qualifikationsphase 1 der Hellweg-Schule. Alle waren sich einig, dass diese Fahrt sehr hilfreich für die weitere Sprachentwicklung und die Lernmotivation der Spanisch lernenden Jugendlichen sein würde. Im vorhergehenden Jahr hatte erstmalig eine Spanienfahrt als Pilotprojekt stattgefunden und nach den guten Erfahrungen wurde auch in diesem Jahr – trotz der etwas schwierigen Planung in der Hauptreisezeit und während der Abiturphase – eine Fahrt für die Hellweg-Schülerinnnen und – Schüler organisiert.

Damit sich der Aufwand auch lohnte, sollte durch eine fundierte Vorbereitung im Spanischunterricht aus der Fahrt eine kulturell- lohnenswerte und sprachlich-ergiebige Unternehmung gemacht werden. So wurden im Rahmen des Kurses ambitionierte Interviews zu der sozialen Lage spanischer Jugendlicher und ihrer Auswanderungsbewegungen vorbereitet. Wohlwissend, dass die Befragungen eine Herausforderung für den seit 2 Jahren Spanisch lernenden Kurs darstellte, waren Spanischlehrerin Denise Koch und Referendarin Romy Schade umso begeisterter, dass die jungen Spanierinnen und Spanier gerne und vor allem detailliert Auskunft gaben und nicht etwa ihre Englischkenntnisse erproben wollten.
Es muy importante que usted hable español. – Es ist sehr wichtig, dass Sie Spanisch sprechen. Dies war die Einleitung, die sich vor den Interviews noch einmal alle Schülerinnen und Schüler notierten.

In Spanien gehen immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene auf die Straße, um für bessere Perspektiven zu protestieren. Viele von ihnen sind arbeitslos oder absolvieren gering bezahlte „Praktika“ – trotz abgeschlossener Ausbildungen oder einem Universitätsabschluss. Auf der Suche nach einem besseren Lebensstandard verschlägt es auch manch eine Spanierin oder einen Spanier nach Deutschland, obwohl die Spanier ihrem Land und vor allem ihrer Familie sehr verbunden sind. Bei uns sind sie etwas erstaunt über den Arbeitseifer, loben aber auch die deutsche Effizienz.

Die jungen Spanischlernerinnen und -lerner sammelten auf der Reise viele Erfahrungen, die von einer positiven Grundstimmung begleitet, zum einen den Zusammenhalt der Gruppe förderten und zum anderen wesentlich zum interkulturellen und sprachlichen Lernen beitrugen.

Der Sturzregen, der die Hellweg-Gruppe begrüßte, als sie in Madrids belebtestem Viertel ihr Hostel suchte oder die Turbulenzen am Rückflug – die Launen der Natur wurden mit Humor genommen und die Gruppe lachte sich durch das vorübergehend miese Wetter.

Die Stadtrallye, startend von dem Trauben naschenden Bären – dem Wahrzeichen Madrids -, über den Königspalast bis zur Puerta del Sol (Sonnentor) brachte die Schülerinnen und Schüler durch gezielte Fragen mit den Madrilenen ins Gespräch und ließ sie Hintergrundwissen zur Hauptstadt und ihrer Geschichte sammeln.

Auch gab es Raum dafür, dass die jungen Spanischlernerinnen -und lerner selbstständig die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten erkundeten. So machten sie sich zum Beispiel in Kleingruppen auf den Weg zum berühmten Fussballstadion Santiago Bernabeú oder zum Hard Rock Cafe, um die bereits bestehende T-Shirt-Sammlung aufzufrischen.

Die treffende Zusammenfassung einer Schülerin auf dem Rückflug lautete: „Wir haben alle so viel Zeit miteinander verbracht und eine Menge Eindrücke gesammelt. Jetzt freue ich mich wieder so richtig auf den Spanischunterricht.“

So hielt die Fahrt für die Reisegruppe tatsächlich viele lehrreiche und miteinander verbindende Momente bereit und trug wesentlich zur Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler bei.

verfasst von Denise Koch