Goldabiturientinnen besuchen die Hellweg-Schule

So viel Verbundenheit zur alten Wirkungsstätte ist bemerkenswert! Schließlich können die Erinnerungen an die eigene Schulzeit gemischt bis durchwachsen ausfallen, und sicher denkt sich manche/r: „Ich bin froh, dass die Schulzeit vorbei ist. Es zieht mich nichts mehr an meine alte Schule zurück.“ Auch diese Haltung finde ich nachvollziehbar, durfte aber am Montag, den 20. Mai 2019 eine Gruppe älterer Damen erleben, die sich offenbar überaus gern an die mittlerweile 50 (!) Jahre zurückliegende Schulzeit erinnern.
Als sich Angelika Schlemo, eine der Absolventinnen des Jahres 1969, im Januar 2019 per Email bei mir meldete und nach einer Schulführung fragte, war für mich sofort klar, dass ich dieses Vorhaben selbstverständlich unterstützen würde. Angelika Schlemo formulierte ihr Anliegen in der Mail bereits sehr präzise, konzipierte für die Jubilarinnen sogar eine ganze „Festwoche“ und plante unter anderem, mit einer Gruppe von insgesamt 10 ehemaligen Mitschülerinnen die Hellweg-Schule als „damalige Wirkungsstätte zu besuchen, in Erinnerungen zu schwelgen und alte Zeiten Revue passieren zu lassen“.

-Der Bericht der WAZ vom 27. Mai 2019-

Das 50jährige Abitur-Jubiläum ist natürlich für solche Zwecke geradezu prädestiniert, doch hinzu kam ein weiterer geschichtsträchtiger Umstand: Angelika Schlemo und ihre ehemaligen Mitschülerinnen bildeten im Jahre 1969 den ersten Abiturjahrgang am damals „neuen“ Standort der Schule, der Lohackerstraße 13. Insofern bestand Hoffnung, den einen oder anderen Ort wiederzuerkennen, vielleicht sogar im Archiv Zeugnisse, Klausuren oder andere Dokumente aus der Schulzeit in den 1960er-Jahren aufzufinden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

-Die Absolventinnen des Jahres 1969 in ihrem damaligen Klassenraum-

Als wir uns am 20. Mai gegen 16:00 Uhr im Schulleiterbüro begrüßten, gab es natürlich viel zu erzählen. Angelika Schlemo und ihre Mitschülerinnen berichteten, wohin das Leben sie in den letzten Jahren und Jahrzehnten verschlagen hatte, erzählten von ihren beruflichen Entwicklungen (offensichtlich hat die eigene Schulzeit viele positive Eindrücke hinterlassen, denn etliche der Damen waren Jahrzehnte im Schuldienst tätig) und tauschten, inspiriert von den ersten Eindrücken an der Hellweg-Schule, Anekdoten und Erinnerungen aus. In diesem lebhaften Gespräch setzten sich Fragmente zu größeren Erinnerungsstücken zusammen, oft war der Satz zu hören „Stimmt, so war das ja. Das hatte ich vollkommen vergessen…“ Alle Damen zeigten sich aber auch sehr interessiert an der aktuellen Situation der Hellweg-Schule, und ich konnte mit Blick auf Schülerzahlen, Medienausstattung, Profilmerkmale und die Stellung der Hellweg-Schule in der Wattenscheider / Bochumer Schullandschaft Rede und Antwort stehen.

Natürlich wollte die Gruppe um Frau Schlemo auch solche Orte wiedersehen, die besonders in Erinnerung geblieben sind. Die Abiturklausuren wurden nämlich, im ersten Abiturdurchgang vor 50 und noch heute, größtenteils im großen Zeichensaal der Hellweg-Schule (Raum 355) geschrieben.

-An dieser Stelle wurden vor 50 Jahren die Abiturklausuren geschrieben-

Die letzte Station des Tages war das im Keller befindliche Archiv des Hellweg-Schule, und es dauerte nur wenige Minuten, bis die – selbstverständlich handschriftlich abgefassten – Abiturzeugnisse im Original aufgefunden waren. Komplettiert wurde die Zeitreise durch etliche Fotos aus den 1960er Jahren, die ebenfalls im Archiv schlummerten und in den Gesprächen der Goldabiturientinnen vorübergehend wieder zum Leben erweckt wurden.

Als ich mich gegen 18:00 Uhr von der Gruppe verabschiedete, haben wir den Termin für das nächste Treffen fest vereinbart: Anlässlich des 150jährigen Jubiläums der Hellweg-Schule im Jahr 2023 stehen die Absolventinnen aus dem Jahre 1969 natürlich fest auf der Gästeliste.

Dr. M. Balliet