Exkursion nach Düsseldorf: Christo und Jeanne-Claude im Kunstpalast

Christo​​​​​​ und Jeanne-Claude im Kunstpalast Düsseldorf

Am Mittwoch, den 16.11.2022, machten wir, also der Grundkurs Kunst (Q2) von Frau Schierwater, uns nach der zweiten Stunde zum Wattenscheider Bahnhof auf, um von dort aus nach Düsseldorf zu starten. Maxim und Aliya erwiesen sich als eine hervorragende Reiseleitung und suchten zuverlässig Zug- und U-Bahnverbindungen heraus, sodass wir sicher gegen 11.15 Uhr im Kunstpalast ankamen.
Christo und Jeanne-Claude waren sehr bekannte Künstler, die vor allem durch ihre verpackten Gebäude oder ihre riesigen Installationen in verschiedenen Landschaften bekannt wurden.
Der aus Bulgarien nach Frankreich ausgewanderte Christo lernte Jeanne-Claude in den sechziger Jahren in Paris kennen, weil er sich dort finanziell über Wasser halten musste, indem er Porträts von wohlhabenden Bürgern anfertigte. Hierzu gehörten auch die Eltern von Jeanne-Claude, und beide wurden fortan ein Paar, das die Kunstprojekte gemeinsam plante.
Christo sorgte für die Planung und Durchführung der riesigen Installationen und Großplastiken und fertigte Zeichnungen an, die verkauft wurden, damit das Paar ihre Realisationen finanzieren konnte. Jeanne-Claude kümmerte sich um die gesamte Organisation der Großprojekte, die manchmal erst nach vielen Jahrzehnten realisiert werden konnten.
Christo und Jeanne-Claude verpackten ganze Gebäude (z.B. den Reichstag in Berlin oder den Arc de Triomphe in Paris). Durch das Prinzip des Verbergens verändert sich die Wahrnehmung des Betrachters auf die Architektur, denn durch die Verpackung kommt einerseits die eigentliche Form des Objekts zum Vorschein, andererseits sieht man das gewohnte Gebäude von dem Zeitpunkt des Verhüllens mit anderen Augen an. Auf diese Weise verändern sich die Sehgewohnheiten des Betrachters auf die gewohnte Umwelt.

Die Stoffe, die für die Verpackungen benutzt wurden, waren und sind stets umweltfreundlich und recyclebar. Die verpackten Bäume konnten beispielsweise weiterhin Photosynthese betreiben, da die Verpackungen transparent waren. Durch die Transparenz und die Verpackung wurde auch die Aufmerksamkeit auf das Schützenswerte der Natur gelenkt, denn Verpackung betonte die zarten Verästelungen der Bäume.

Auch unsere Wahrnehmung hat sich seit dem Besuch geändert. Als wir auf dem Rückweg an einer Baustelle mit einer verhüllten Häuserfassade vorbeikamen, dachten wir schon, Christo sei hier am Werk! Allerdings lebt der Künstler seit 2020 nicht mehr, seine Frau Jeanne-Claude ist bereits 2009 verstorben.

-verfasst von Almuth Schierwater-