„Second life“ ist kein Computerspiel!

Schülerinnen der Hellweg-Schule erhalten finanzielle Unterstützung für ein Projekt zum schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen

Lara, Shirin und Patrycja möchten mit ihrem Projekt alten Akkus ein zweites Leben schenken und so die Umwelt schonen. Mit diesem Plan haben sie sich beim 3malE Schulwettbewerb von Westenergie beworben – und den Zuschlag für eine Projektförderung in Höhe von 500 Euro bekommen.

Akkumulatoren sind beliebt: Handys, Laptops und mittlerweile auch zahlreiche Automobile werden mit diesen smarten mobilen Energiequellen betrieben. Zum Einsatz kommen hier vor allem Lithium-Ionen-Akkumulatoren (meist in Form von sog. LiPos = Lithium-Polymerakkumulatoren), deren Herstellung enorm energie- und vor allem ressourcenintensiv ist. Gebraucht werden – neben Energie – vor allem Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt, wobei manche die Lithiumgewinnung als ökologisch mindestens problematisch und die Kobaltgewinnung aus ethischer Sicht (Arbeitsbedingungen in Förderländern) für bedenklich halten.

Man sollte daher annehmen, dass wir uns akkumäßig auf eine Kreislaufwirtschaft hinbewegen, doch das effiziente Recycling der Energiespeicher ist bei Batterieentwicklern offenbar noch immer ein nachrangiges Designkriterium. Ihr Recycling ist daher eine enorme Herausforderung.

Dies alles spricht dafür, Akkus wenigstens so lange wie möglich zu nutzen.

Wenn wir jedoch allein bei den „kleinen“ Akkus, die jeder kennt und nutzt, bleiben, ergibt sich ein ernüchterndes Bild:

In Deutschland wurden letztes Jahr 4.286.000 Notebooks auf dem Konsumentenmarkt verkauft. Alle waren mit Akkumulatoren ausgestattet, die von manchem Hersteller als defekt und austauschwürdig betrachtet werden, wenn ihre Ladekapazität unter 80% der Anfangskapazität gesunken ist.

Dabei bedeutet die Tatsache, dass ein Akku-Pack nicht mehr genug Kapazität hat, um einen Laptop zu betreiben, noch lange nicht, dass es unbrauchbar ist. Zahlreiche Kleinelektrogeräte, die sonst mit Batterien betrieben werden, könnten stattdessen mit den alten Akkus aus Laptops betrieben werden. Damit würde die Umwelt doppelt gewinnen: Zum einen werden die Akkus länger im Kreislauf gehalten (vielleicht gibt es ja bald ein effizientes Recycling), und zum anderen werden Batterien eingespart. Deren Herstellung ist – gemessen an der Energie, die sie liefern – auch nicht gerade energiesparend. Obendrein könnte der Endkonsument durch den Einsatz von Akkus seinen Geldbeutel schonen.

Dieses Konzept der erneuten Nutzung eines Gebrauchsgegenstandes in neuem Kontext heißt „second life“. Lara, Shirin und Patrycja möchten in ihrem Projekt Möglichkeiten zu einer Umsetzung dieses Konzepts für alte Laptop-Akkus ergründen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf einer einfachen und praktischen Verwendung, die sich auch auf dem Konsumentenmarkt durchsetzen könnte.

-verfasst von Herrn Moser-